Führung ist kein neutraler Akt. Sie ist ein Spiegel deines inneren Beziehungsmodells.

„Führung ist auch kein technischer Prozess. Sie ist zutiefst menschlich. Führung bedeutet, Beziehungen zu gestalten – zu Mitarbeitenden, zu Kolleginnen und Kollegen, zu Kundinnen und Kunden. Und wie du diese Beziehungen führst ist kein Zufall. Es folgt einer tief verankerten inneren Struktur: deinem Bindungsstil“. Christine Steinleitner

Bsp: Coaching mit einer C-Level Führungsraft vor Ort im Unternehmen (Coaching on the Job) Christine Steinleitner, Cert. Personal – und Business Coach, NLP, Mental Coach, Autorin und Executive Relationship Consulting – privat und beruflich

Jeder Mensch entwickelt über die Jahre ein Muster, wie er Nähe und Distanz reguliert, Vertrauen aufbaut, mit Konflikten umgeht oder Kontrolle ausübt. Diese Muster sind nicht nur in privaten Beziehungen sichtbar, sondern prägen maßgeblich, wie Führungskräfte ihre Teams leiten. Wer sich dieser Prägung bewusst ist, kann sie gezielt für eine effektivere und gesündere Führung nutzen. Wer sich nicht damit auseinandersetzt, wiederholt unbewusst immer wieder dieselben problematischen Dynamiken.Jede Führungskraft bringt ihre eigene Geschichte mit – geprägt von Erfahrungen, die tief in der eigenen Biografie verankert sind. Ob du Nähe zulassen kannst oder lieber auf Distanz gehst, ob du Vertrauen schenkst oder Kontrolle bevorzugst, ob du Konflikte suchst oder vermeidest – all das folgt einem inneren Skript. Dieses Skript ist nicht zufällig, sondern wird durch deinen Bindungsstil bestimmt.

Lange Zeit wurde Führung als eine rein fachliche Kompetenz betrachtet. Heute wissen wir: Erfolgreiche Führung beginnt mit Selbstkenntnis. Und genau hier setzt das Konzept der Bindungsstile an.

Die vier Bindungsstile in der Führung – und wie du sie erkennst

Die Bindungsforschung unterscheidet vier Grundmuster, die sich direkt auf das Führungsverhalten auswirken.

1. Sicher gebundene Führungskräfte – Stabilität und Vertrauen als Fundament

Sichere Führungskräfte fühlen sich wohl mit Nähe und Distanz. Sie haben Vertrauen in sich selbst und in andere, sind belastbar und gehen mit Unsicherheiten gelassen um.

Wie sie führen:

  • Sie delegieren klar und geben Verantwortung ab, weil sie Vertrauen in ihr Team haben.
  • Sie schaffen eine Atmosphäre psychologischer Sicherheit, in der Mitarbeitende offen sprechen können.
  • Konflikte betrachten sie als normale Bestandteile der Zusammenarbeit und lösen sie konstruktiv.
  • Sie bleiben auch unter Druck stabil und vermitteln Orientierung.

Wie sie in der Praxis wirken: Mitarbeitende erleben sie als verlässlich und inspirierend. Diese Führungskräfte haben meist eine geringe Fluktuation im Team, weil Menschen gerne für sie arbeiten.

Wo sie sich weiterentwickeln können: Manchmal unterschätzen sie, dass nicht alle Menschen so sicher und stabil sind wie sie. Sie sollten sensibel für individuelle Unsicherheiten im Team sein und erkennen, wann jemand mehr Orientierung oder emotionale Unterstützung braucht.

2. Ängstlich-ambivalente Führungskräfte – Zwischen Nähe und Unsicherheit

Diese Führungskräfte suchen Bestätigung und Anerkennung. Sie wollen gemocht werden und haben Angst davor, abgelehnt zu werden.

Wie sie führen:

  • Sie kontrollieren oft zu viel, weil sie Angst haben, dass etwas schiefläuft.
  • Kritik nehmen sie persönlich und reagieren emotional auf Rückmeldungen.
  • Sie schwanken zwischen Überfürsorglichkeit und Distanz – mal sind sie extrem engagiert, dann plötzlich zurückgezogen.
  • Sie neigen dazu, sich in Details zu verlieren und zu wenig Klarheit zu geben.

Wie sie in der Praxis wirken: Mitarbeitende erleben sie oft als wechselhaft. Manchmal fühlt es sich an, als bräuchte die Führungskraft selbst mehr Unterstützung als das Team. Entscheidungen sind oft nicht konsistent, was für Unsicherheit sorgt.

Wo sie sich weiterentwickeln können: Sie profitieren enorm davon, ihr Selbstvertrauen zu stärken und ihre innere Sicherheit zu stabilisieren. Sie müssen lernen, dass sie nicht für alles verantwortlich sind und dass sie auch dann respektiert werden, wenn sie nicht ständig Bestätigung suchen.

3. Vermeidende Führungskräfte – Distanz als Schutzmechanismus

Diese Führungskräfte setzen stark auf Kontrolle und Autonomie. Emotionale Themen meiden sie – oft unbewusst, weil ihnen Nähe unangenehm ist.

Wie sie führen:

  • Sie sind extrem sachlich und professionell, aber schwer greifbar.
  • Sie delegieren Aufgaben, zeigen aber wenig Wertschätzung für die geleistete Arbeit.
  • Feedback ist oft analytisch und wenig persönlich.
  • Konflikte werden nicht offen angesprochen, sondern über Hierarchie und Prozesse geregelt.

Wie sie in der Praxis wirken: Mitarbeitende fühlen sich oft nicht gesehen oder emotional auf Distanz gehalten. In Krisenzeiten fehlt ihnen oft die emotionale Führung.

Wo sie sich weiterentwickeln können: Diese Führungskräfte müssen lernen, dass Menschen keine Maschinen sind. Emotionale Intelligenz ist kein nettes Extra, sondern essenziell für erfolgreiche Führung. Sie können gezielt an ihrer Kommunikationsweise arbeiten und lernen, Wertschätzung und Nähe bewusster zu zeigen.

4. Desorganisierte Führungskräfte – Unberechenbarkeit als Muster

Diese Führungskräfte haben oft selbst ungünstige Bindungserfahrungen gemacht. Sie wechseln zwischen Nähe und Distanz, sind mal autoritär, mal übertrieben fürsorglich.

Wie sie führen:

  • Ihre Führung ist unberechenbar – mal stark kontrollierend, mal extrem nachlässig.
  • Sie reagieren oft emotional und impulsiv auf Krisen.
  • Ihr Verhalten ändert sich je nach Stimmung oder äußerem Druck.
  • Mitarbeitende wissen oft nicht, woran sie sind.

Wie sie in der Praxis wirken: Teams unter dieser Führung erleben viel Unsicherheit. Menschen trauen sich oft nicht, offen zu sprechen, weil sie nicht wissen, wie die Führungskraft reagieren wird.

Wo sie sich weiterentwickeln können: Für sie ist es essenziell, sich intensiv mit den eigenen Mustern auseinanderzusetzen. Coaching kann helfen, Klarheit und emotionale Stabilität zu gewinnen.

Du willst wissen, welcher Bindungsstil deine Führung prägt – und wie du ihn gezielt weiterentwickeln kannst? Lass uns darüber sprechen. Ich analysiere mit dir dein Führungsverhalten und zeige dir, wie du es bewusst gestalten kannst. Unter www.christinesteinleitner.de kannst du unkompliziert Termine buchen.

Wie findest du heraus, welcher Bindungsstil dich prägt?

Selbstreflexionsfragen für Führungskräfte:

Wie leicht oder schwer fällt es mir, Verantwortung abzugeben?Wie reagiere ich auf Fehler im Team? Werde ich kontrollierend, nachgiebig oder souverän?Wie gut kann ich Nähe und Distanz ausbalancieren? Bin ich eher zu nah oder halte ich Menschen unbewusst auf Distanz?Wie gehe ich mit Konflikten um? Spreche ich sie offen an oder versuche ich, sie zu vermeiden?Wie oft brauche ich Bestätigung für meine Entscheidungen?

Diese Fragen helfen dir, deinen Stil bewusster wahrzunehmen.

Wie kannst du deinen Bindungsstil in der Führung weiter entwickeln?

  • Coaching: Ein neutraler Blick von außen hilft, eigene Muster zu erkennen und blinde Flecken sichtbar zu machen. Ich helfe dir dabei, deine unbewussten Muster zu erkennen, deine Bindungsstruktur in der Führung zu reflektieren und gezielt an deiner Wirkung zu arbeiten und deinen Führungsstil zu optimieren durch bspw:

(Shadow Coaching: Echtzeit-Feedback in deinem Führungsalltag

Die beste Art, den eigenen Führungsstil zu verstehen, ist ihn in Aktion zu sehen – mit einer professionellen Beobachtung von außen. Beim Coaching on the Job (Shadow Coaching) begleite ich dich direkt in deinem Arbeitsalltag:

  • Ich beobachte, wie du in Meetings führst, Entscheidungen triffst oder auf Herausforderungen reagierst. Wie du mit deinem Team arbeitest, wie du Vertrauen aufbaust kommunizierst und wie du Konflikte bewältigst.
  • Ich analysiere deine Interaktionen mit deinem Team – wo du Klarheit gibst, wo du vielleicht (unbewusst) Unsicherheit erzeugst.
  • Du bekommst sofortiges, umsetzbares Feedback, das direkt auf deine individuelle Führungspersönlichkeit zugeschnitten ist.

Diese Methode ist besonders wirkungsvoll, weil sie keine theoretische Übung, sondern eine direkte Reflexion deines täglichen Handelns ist. Du erkennst, wie dein Bindungsstil deine Führung beeinflusst – und wie du gezielt daran arbeiten kannst)

  • Feedback einholen: Frag dein Team gezielt, wie deine Führung wahrgenommen wird. Oft gibt es Diskrepanzen zwischen Selbstbild und Fremdbild.
  • Bewusst an Mustern arbeiten: Wenn du zum Beispiel merkst, dass du zu kontrollierend bist, kannst du gezielt üben, mehr loszulassen.
  • Emotionale Intelligenz stärken: Führung ist mehr als Fachkompetenz. Achtsamkeit, Empathie und Kommunikationsfähigkeit sind entscheidend.

Jede Führungskraft kann ihren Bindungsstil reflektieren und weiterentwickeln. Die Frage ist nicht, ob du ein perfekter Stil-Typ bist, sondern ob du bereit bist, dich selbst besser zu verstehen. Denn wer sich selbst gut führen kann, kann auch andere besser führen.

Welche Erkenntnisse nimmst du für dich mit?

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Führung ist Beziehung – aber führst du so, wie du es wirklich willst? Wenn du herausfinden möchtest, welche unbewussten Muster dein Führungsverhalten beeinflussen und wie du sie für deinen Erfolg nutzen kannst, dann melde dich bei mir. Ich biete passgenaue Analysen und Strategien für Führungskräfte, die ihre Wirkung verbessern wollen.